Der Exorzismus, ist ein religiöses Ritual um böse Geiser aus Menschen, Orte und Gegenständen auszutreiben. Das Wort Exorzismus kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Beschwörung„. Noch heute glaubt die katholische Kirche an teuflische Besessenheit, und ihre Priester führen noch immer den Exorzismus durch.

Schon im Mittelalter wurde der Exorzismus durchgeführt. Nur damals, auf Grund mangelnder medizinischen Kenntnissen, glaubte man, das jeder Husten oder Schnupfen schon durch einen Dämonen verursacht wurde. Auch glaubte man fest daran das Menschen von Dämonen oder sogar vom Teufel Besessen sein können. Sprachen sprechen, die man nie gelernt hatte, toben, Visionen und Riesenkräfte zu haben, waren damals die Gründe um an eine Besessenheit zu glauben.

Zur „Heilung„ des Besessenen, wurden verschiedene Mittel empfohlen, von Kaltwasserbehandlung und Prügeln (Geißelung) über Wallfahrten bis hin zur Hinzuziehung eines professionellen Teufelsaustreibers, dem Exorzisten.

Der rituelle Ablauf des Exorzismus wurde 1614 von Papst Paul V. in der liturgischen Schrift Rituale Romanum schriftlich niedergelegt. 1999 erschien nach zehnjähriger Vorbereitung eine überarbeitete Version des Werkes, das Handbuch De Exorcismis et Supplicationibus Quibusdam .

Die Mehrzahl, wenn nicht alle Fälle von angeblicher dämonischer Besessenheit treten vermutlich bei Menschen mit mentalen Störungen (von Epilepsie über Schizophrenie bis zum Tourette-Syndrom) oder bei mehr oder weniger gesunden Menschen auf, die das Pech haben, in ein soziales Rollenspiel gedrängt zu werden, das sehr unangenehme Konsequenzen hat. Auf jeden Fall ähnelt das Verhalten der Besessenen sehr stark dem Verhalten von Menschen mit elektrochemischen, neurochemischen oder körperlichen Störungen.

Durch Unwissen oder zu verbissenen Glauben, wurden viele, die mit der Richtigen Behandlung noch Leben könnten, Opfer des Exorzismus. Eines der bekanntesten Opfer ist Anneliese Michel, die 1976 unter tragischen Umständen starb.